Zur Geschichte des Landmaschinenhandwerks

Bodenbearbeitungsgeräte und einfache Werkzeuge der Bauern wurden von den ortsansässigen Schmiedehandwerkern hergestellt, gehandelt und repariert. Als aber Maschinen zur Milchverarbeitung, zur Futteraufbereitung und Dreschmaschinen auf den Markt kamen, bildeten sich Betriebe des Landmaschinenhandwerks.

Nach 1920 erfolgte dann auch die Bildung von Landmaschinenmechanikerinnungen. In der Zeit des Nationalsozialismus kam die Innungsarbeit zum Erliegen. Wie viele Verbände und Vereine wurde vermutlich 1938 auch die Landmaschinenmechanikerinnung aufgelöst. Nach 1945 bildeten sich auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone Fachgruppen Landtechnik, deren Funktion ähnlich einer Innung war. Später setzte die DDR-Führung alles daran, auch diese Handwerksrichtung zu zerschlagen. 1960 erfolgte die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft. Mit der Bindung der „Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften“ (LPG) an die „Maschinen-, Traktorenstationen“ (MTS) und „Kreisbetriebe für Landtechnik“ (KFL) gab es nur noch kleine Nischen für die einst so erfolgreichen Handwerksbetriebe. 1972 kam es dann noch zur Verstaatlichung vieler Privatbetriebe und „Produktionsgenossenschaften des Handwerks“ (PGH).

Am 21. September 1990 kam es unter Federführung von Herrn Schaffrath  zur Neugründung der Landmaschinenmechanikerinnung Sachsen. Obwohl erst für ganz Sachsen  von der Handwerkskammer Dresden genehmigt, kam dann auf Druck der Handwerkskammer zu Leipzig die territoriale Einschränkung auf die Regierungsbezirke Chemnitz und Dresden. Gegen die aus den Betrieben der sozialistischen Landwirtschaft entstandenen Branchenriesen haben es die Handwerksbetriebe heute schwer. Trotzdem haben die Innungsbetriebe wieder Marktnischen gefunden, mit denen der Fortbestand des Landmaschinenhandwerks und seiner Innung gesichert ist.